Haltbarmachung von Elektroniken

Haltbarmachung von Elektroniken

Wie sich jeder denken kann, ist der Todfeind von Elektroniken die Nässe. Dabei ist eine anhaltende Feuchtigkeit um einiges schädlicher als kurzzeitige Nässe. Der Einsatz von LEDs, Schaltern, Tastern und deren Kabelverbindungen stellt meistens keine großen Probleme dar. Sobald aber Platinen oder fertige Module im Einsatz sind, wird die ganze Sache etwas heikler. Die hier im Beitrag genannten Vorschläge richten sich in erster Linie an Platinen. Im Folgenden mal ein paar Vorschläge, wie man seine Elektronik effektiv vor Witterungseinflüssen schützen kann.

Vorbereitung

Auch wenn sie praktisch für Wartungszwecke und Diagnose sind, können Platinen-Steckverbinder leicht zur Fehlerquelle werden. Daher raten wir dazu, die Steckverbinder auf ein Minimum zu reduzieren oder hochwertigere Steckverbinder oder Schraubklemmen zu wählen. Eine Lötstelle ist da um einiges langlebiger. Da es so viele Platinen-Steckverbinder gibt, fällt es schwer eine generelle Aussage zu machen. Prinzipiell kann man aber sagen, je lockerer bzw. beweglicher eine Steckverbindung ist, desto fehleranfälliger ist sie. Bei beweglichen Elektroniken (z.B. komplette Stages, die man in die Hand nimmt) sollte man natürlich besonders darauf achten, dass die Steckverbinder fest sitzen und sie ggf. mit Heißkleber fixieren.

Falls man seine Platine nicht komplett eingießt, sollte man sie immer mit einer Schutzschicht versehen. Gerade bei Kondenswasser bilden sich Tröpfchen auf der Platine und schaffen elektrische Verbindungen, wo keine sein sollten. Am einfachsten geht es mit Sprühlack. Einfach beidseitig über alles einen transparenten Sprühlack auftragen und die Platine ist schon ein gutes Stück haltbarer.

Richtige Platzierung

Man glaubt es vielleicht nicht, aber Elektroniken, die belüftet im Baum hängen, halten um einiges länger als welche, die immer aus und eingepackt werden. Wie schon erwähnt bringt die anhaltende Feuchtigkeit den meisten Schaden. Es spricht also nichts dagegen wenn man z.B. in einen Nistkasten unten zwei Löcher bohrt und so etwas Belüftung im Kasten hat. Gerade bei Holzkonstruktionen kommt immer etwas Regen, Schnee, Feuchtigkeit oder Kondenswasser innen rein. Gibt es keinen leichten Durchzug, so bleibt die Feuchtigkeit sehr lange im Kasten und somit auch an der Elektronik. Natürlich machen die Belüftungsöffnungen eigentlich nur auf der Unterseite Sinn, die restlichen Seiten sollten so gut es geht dicht sein. Dabei am besten die Platine vertikal und nicht liegend einbauen, da so die Platine von allen Seiten besser belüftet wird. Außerdem darf sie nicht direkt an eine Wand oder Platte geschraubt werden, da sich in dem dünnen Zwischenraum leichter die Feuchtigkeit sammelt – am besten (3-10 mm) Abstandshalter verwenden. Prinzipiell ist das Ganze oft leichter gesagt als getan. Diese Art der Platzierung ist natürlich nur bei hängenden, nicht beweglichen Konstruktionen möglich.

Richtige Verpackung

Falls die Stage am oder im Boden liegt, kommt es auf die richtige Verpackung an. Für kleine Elektroniken, wie z.B. Reaktivlichter, bietet sich optimal ein PETling an, da dieser wasserdicht und durchsichtig ist und bei optischen Stages nicht geöffnet werden muss. Bei „Handgeräten“, wie in Gehäuse verpackte Elektroniken oder umgebaute Requisiten, sind natürlich Lock&Lock-Boxen die erste Wahl. Da sie wasserdicht sind, kann logischerweise kein Wasser rein. Das bedeutet aber auch, dass kein Wasser raus kann, falls mal welches drin ist und das passiert leider immer schneller als man denkt (z.B. Cachefund bei Regen). Ein wirksames Mittel gegen Feuchtigkeit in Lock&Lock-Dosen sind Silikat-Beutel. Am besten man verbaut diese Beutel schon im Gehäuse, wo sich die Elektronik befindet. Normalerweise halten 2-3 Beutel locker ein Jahr lang die Dose trocken bei 2-3 Funden pro Woche. Anstelle der Silikat-Beutel funktioniert auch trockener Reis.

Eingießen

Hilft das alles nichts oder möchte man die Elektronik in dauerhafter Nässe oder unter Wasser verstecken, bleibt nur eine Möglichkeit: Das Eingießen. Bevor man die Elektronik eingießt, sollte man logischerweise auf wenig Stromverbrauch geachtet haben und eine langlebige Batterie verbaut haben, sonst wird der Cache eine teure Angelegenheit. Die zwei Klassiker zum vergießen sind Epoxydharz und N-Silikon. Dabei ist Epoxyd um einiges einfacher in der Verarbeitung. Am besten funktioniert es mit einem langsam aushärtendem (geruchsneutralem) Epoxydharz, da so alle Luftblasen verschwinden und das Harz sehr hart wird. Beim Silikon hat man oft eine ziemliche Sauerei mit Löchern und Spalten im Guss. Am besten funktioniert es, wenn man die Elektronik in einer Gussform mit Silikon einspritzt und dann das Silikon fest in die Form drückt, sodass alle Luftlöcher verschwinden. Je dicker die Silikonschicht, desto länger dauert die Austrocknung. Im Gegensatz zum Epoxydharz dauert das komplette Austrocknen mehrere Tage bis Wochen. Zum Eingießen von Elektroniken nur N-Silikon verwenden – dieses riecht nicht nach Essig.

Funksender oder Empfänger dürfen generell nicht eingegossen werden. Beim Eingießen wird die Kapazität verändert, was zu einer Verschlechterung des Funksignals führt. Die Reichweite wird dabei enorm verringert.

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